Drudenfuß – AnthroWiki (2024)

Der Drudenfuß ist ein umgekehrtes Pentagramm und galt im Mittelalter bis zum beginnenden Bewusstseinsseelenzeitalter als Bannzeichen gegen das Böse und insbesonders als Abwehrzeichen gegen die nächtlichen Dämonen, die Druden, von denen man annahm, dass sie einen vogelartigen Fußabdruck in Gestalt eines umgedrehten Pentagramms hinterlassen.

Der Drudenfuß gilt zugleich als Symbol des Teufels selbst, wobei die beiden nach oben gekehrten Spitzen des Fünf*cks die Hörner des Teufels andeuten. Der französische Okkultist Éliphas Lévi deutet das Zeichen in seiner Schrift Dogme et rituel de la haute magie als „Zeichen der Ziege des Sabbaths“, wobei die fünf Zacken für die Hörner, die Ohren und den Bart der Ziege stehen sollen. Das regulär auf zwei Spitzen stehende Pentagramm, das Pentagrammaton, wurde hingegen auf Jesus Christus bezogen, indem der hebräische Name יהושוע‎ (Jehoschua) vom Tetragrammaton יהוה‎ (JHWH) abgeleitet und als יהשוה‎ (Jeschua) geschrieben wurde.[1][2]

"Kehren wir nun das Pentagramm um, so daß seine Spitze nachunten gerichtet ist, so nennen wir dies «das Zeichen der schwarzenMagie».

Die schwarze Magie zieht mittelst der Spitze die niederenschlechten Kräfte der Erde an sich heran und durch die beidenoberen Hörner sendet der schwarze Magier mittelst seines bösenWillens diese schlechten Einflüsse in die Umwelt aus, um dieKräfte der Natur und der Seele seinen schlechten Zwecken inegoistischer Weise dienstbar zu machen.[3]

Im ersten Teil von Goethes Faust-Tragödie (Vers 1395 f.) wird Mephistopheles durch ein auf der Spitze stehendes Pentagramm bzw. einen Drudenfuß mit einem offenen Winkel nach außen zu daran gehindert, Fausts Studierzimmer wieder zu verlassen:

MEPHISTOPHELES. Gesteh ichs nur! Daß ich hinausspaziere,
Verbietet mir ein kleines Hindernis:
Der Drudenfuß auf Eurer Schwelle -
FAUST. Das Pentagramma macht dir Pein?
Ei, sage mir, du Sohn der Hölle:
Wenn das dich bannt, wie kamst du denn herein?
Wie ward ein solcher Geist betrogen?
MEPHISTOPHELES. Beschaut es recht! es ist nicht gut gezogen:
Der eine Winkel, der nach außenzu,
Ist, wie du siehst, ein wenig offen.

Einen Hinweis für das tiefere Verständnis dieser Szene findet sich in einer Teilnehmernachschrift zu einer Instruktionsstunde für den 2.° der Erkenntniskultischen Abteilung der Esoterischen Schule in Berlin im Dezember 1911:

„So erschien der Engel dem Adam im Paradiese unter dem Feigenbaum. Wie sein - des Engels Bild - schaute Adam dieses Zeichen, und Adam gelobte sich, daß er nie abirren will von der Macht, die in J.B. dokumentiert ist. Und immer fand Adam Kraft und Beseligung, wenn er die Stelle aufsuchte, wo die Erscheinung möglich war.
In der lemurischen Zeit hatte er es aber nun doch getan und war abgeirrt von der Macht J. B. durch Luzifer, der die Versuchung gebracht. Und als Adam darnach die Stätte der Erscheinung des Engels wieder aufsuchte, da empfand er dort nun Schrecken über seine eigene Wesenheit. Das gestürzte Pentagramm, offen an einer Seite (also) umgekehrt, in diesem Zeichen erschien dem Adam jetzt der Engel, drohend mit dem feurigen Schwert, und Adam floh.“ (Lit.:GA 265, S. 349)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. The Pentagram as Pentagrammaton. Byzant Mystical, abgerufen am 25.Juli 2012 (englisch).
  2. Paula Findlen: Athanasius Kircher: The Last Man Who Knew Everything. Routledge, New York City/London 2004, ISBN 0-415-94015-X, S.154 (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche, abgerufen am 25.Juli 2012).
  3. Persönliche Anmerkung des Aufzeichners, nicht in der esoterischen Stunde mitgeteilt:«Im Mittelalter wurde es treffend <das Zeichen des Teufels> genannt, wieauch das umgekehrte göttliche Pentagramm in Form des Kreuzeszeichens als diewirksamste Waffe gegen die teuflischen Einflüsse angewandt wurde.»

Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Drudenfuß aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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